Wie du mithilfe der Lieferkettenanalyse bessere Entscheidungen triffst

John WaldronArtikel, Blog

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Was genau ist eine Lieferkette?

Um zu erkennen, wie die Nutzung der Lieferkettenanalyse zu besseren Geschäftsentscheidungen verhelfen kann, schauen wir uns zunächst die Lieferkette selbst genauer an.

Die meisten an der Lieferkette beteiligten Personen werden zustimmen, dass einem Sieben-Stufen-Plan zu folgen ist.

1. Beschaffung
2. Eingangslogistik
3. Ersatzteillager
4. Herstellung
5. Fertigwarenlager
6. Vertragserfüllung (Auftragsabwicklung)
7. Vertriebslogistik

In der folgenden praktischen Abbildung wird das Verhältnis der einzelnen Punkte innerhalb der Kette zueinander dargestellt.

Der Prozess beginnt mit den Rohstoffen. Woher werden diese bezogen? Wie viel kosten sie und inwieweit schwankt der Preis? Können Preisänderungen vorausgesehen werden? Was sind die logistischen Voraussetzungen für die Lieferung der Rohstoffe zum Lieferanten und anschließend zum Herstellerbetrieb?

Eine strenge Kontrolle des Ersatzteillagers ist erforderlich, um bei der Herstellung auf Änderungen beim Bedarf reagieren zu können. Die Herstellung kann durch Schwierigkeiten, die zu jedem Zeitpunkt zwischen den Positionen „Rohstoff‟ und „Ersatzteillager‟ auftreten können, erheblich beeinträchtigt werden. Ein Mangel an notwendigen Ersatzteilen kann den Herstellungsprozess zum Erliegen bringen. Ausfallzeiten bedeuten stets eine finanzielle Ausblutung des Geschäfts. Unzufriedene Kunden warten auf ihre Ware, während die Mitarbeiter Däumchen drehen.

Gleichermaßen muss eine Kontrolle des Vertriebs erfolgen, damit das Fertigwarenlager ideal und effizient auf den Bedarf abgestimmt ist. Im Werk zurückgebliebene Ware ohne Abnehmer nützt niemandem.

Zuletzt, wenn bis einschließlich der Herstellung alles problemlos abgelaufen ist, muss die Ware über zuverlässige und flüssige Vertriebswege zu den Kunden und am Ende zu den Verbrauchern gelangen.

Worum geht es bei der Lieferkettenanalyse?

Je mehr Informationen über jeden einzelnen Punkt innerhalb der Kette zur Verfügung stehen, desto eher kann die Effizienz verbessert und der Ablauf vereinfacht werden. Dazu muss eine große Menge an Daten gesammelt werden. Hinsichtlich der Nachfrage muss ein Verständnis für Spitzen und Flauten sowie für Verbrauchergewohnheiten erlangt werden.

Weiter oben in der Kette bedeutet dies, ein Verständnis für andere Eventualitäten zu entwickeln, welche die Belieferung der Kunden beeinflussen können. Die Vertriebslogistik ab Werk kann von diversen Faktoren beeinträchtigt werden. Öl- und Kraftstoffpreise können schwanken und das betrifft natürlich nicht nur die direkten Vertriebskosten ab Werk, sondern letzten Endes auch den Preis der Rohstoffe, die zum Werk geliefert werden müssen, sowie die Herstellungskosten.

Wo wird die Ware hergestellt und wohin wird sie geliefert? Dies ist ein ganz wesentlicher Punkt, der sich aufgrund des Kraftstoffs auf die Transportkosten auswirkt. Auch die geografische Lage muss berücksichtigt werden.

Um es auf den Punkt zu bringen: Die Lieferkettenanalyse umfasst die Messung von so vielen Faktoren wie möglich innerhalb der verschiedenen Positionen der Lieferkette. Diese Daten können analysiert werden, um Tendenzen und Sparpotenziale zu erkennen und um herauszufinden, an welcher Stelle der Prozess noch optimiert werden kann, um einen effizienteren Ablauf zu gewährleisten.

Welche geschäftlichen Vorteile werden hierdurch geboten?

Mithilfe der Lieferkettenanalyse steht dir ein Tool zur Verfügung, mit dem die Lieferkette durch eine bewegliche Methodik optimiert und effizienter gestaltet werden kann. Messen, dokumentieren, lernen, ändern, umsetzen und Verbesserungen beurteilen. Und das immer wieder aufs Neue. Du wirst sehen, dass die Informationen zunehmend an Bedeutung gewinnen, je mehr davon zur Verfügung stehen. Werfen wir beispielsweise einen Würfel sechs Mal hintereinander, dann erkennen wir eine Abfolge, z.B. drei, drei, eins, sechs, vier, drei. Die allgemein bekannte Tatsache, dass für jede einzelne Zahl eine Wahrscheinlichkeit von eins zu sechs besteht, gewürfelt zu werden, offenbart sich uns erst dann gänzlich, wenn der Würfel (theoretisch) unzählige Male geworfen wurde. Die Tendenz zeichnet sich jedoch bereits nach ein paar Dutzend Würfen ab.

Gleichermaßen reift der Prozess der Lieferkettenanalyse mit der Menge an Daten, die an den verschiedenen Punkten gesammelt wurden, und der Ablauf wird dadurch immer effizienter.

Was sind die Fakten?

Fakt ist, dass diverse Unternehmen ihre Gewinne durch die Nutzung der Lieferkettenanalyse steigern konnten. Von Walmart bis Dell Computer – die Methode hat zu markanten Erfolgen geführt. Durch das Konzept der Lieferkettenanalyse hat Amazon die Welt im Sturm erobert und den Einzelhandel revolutioniert.

Unilever konnte sein Geschäftsergebnis verdoppeln und die Umweltbelastung reduzieren. Laut Management ist dies eindeutig auf die Verbesserungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Lieferkette zurückzuführen. Durch die Einrichtung eines virtuellen Produktionsnetzwerks konnte Unilever schnell auf Fluktuationen bei der regionalen Nachfrage reagieren und durch flexible Produktion globale Kapazitäten nach Bedarf anzapfen.

Die Zukunft voraussehen

Bei der Lieferkettenanalyse geht es nicht nur darum, Abläufe in der Vergangenheit zu verstehen und daraus zu lernen. Damit ein Unternehmen wirklich einen Nutzen ziehen kann, muss in gewisser Weise auch verstanden werden, was in der Zukunft passieren könnte und auch was passieren wird.

Schwächen müssen erkannt und angegangen werden; Möglichkeiten müssen gesucht und wirtschaftlich genutzt werden.

Die Lieferkette kann unglaublich komplex sein, insbesondere in großen, global agierenden Unternehmen. Die Unternehmensleitung hat dabei nicht immer den vollen Überblick über sämtliche Prozesse innerhalb der Kette – mit möglicherweise fatalen Folgen! Durch mangelnde Transparenz und komplexe Lieferketten können beispielsweise Szenarien entstehen, – wie erst vor kurzem öffentlich bekannt gemacht – in denen der blitzsaubere Lieferant eines weltweit agierenden Einzelhändlers selbst auf weniger professionelle Lieferanten zurückgreift, die beispielsweise in Kinderarbeit verwickelt sind.

Im Jahr 2011 mussten viele japanische Fabriken schließen, da sie auf Ersatzteile von Lieferanten angewiesen waren, die von dem verheerenden Erdbeben betroffen waren.

Die Zukunft sieht rosig aus

Die Zukunftsaussichten für Unternehmen, welche die Lieferkettenanalyse nutzen, sind hervorragend. In erster Linie werden ihre Lieferketten flexibler und widerstandsfähiger. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto mehr Einblicke in Verbesserungsmöglichkeiten werden Unternehmen erlangen. Diese Einblicke werden ergiebig und abwechslungsreich sein, z.B. dahingehend, wie zuverlässig ein bestimmter Lieferant ist.

Die Vorteile der Lieferkettenanalyse sind vielfältig und werden sich zukünftig für die Industrie noch erweitern, denn in dem Maße in dem der Gedanke dahinter sich entwickelt, wachsen auch die Informationen, die gesammelt werden können.

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